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Das Erwachen der Wächter

Zeitreisende Schatten Teil 10

Die Atmosphäre im alten Tempel war unheilvoll. Staubige Strahlen des Mondlichts brachen durch die Ritzen in den uralten Steinen und erleuchteten den Altar, der vor ihnen schimmerte. Clara konnte den tiefen, dröhnenden Klang in ihren Ohren spüren, als die Fragmente, die sie alle in den Händen hielten, in einem seltsamen Einklang pulsierten. Die Luft schien sich zu verdichten, und jeder Atemzug fiel ihr schwerer.

Lyra, die ihre magischen Fähigkeiten immer in der Kontrolle hatte, zitterte leicht, als sie den Stab fest umklammerte. „Was passiert hier?“, fragte sie mit gepresster Stimme, während ihre Augen auf die glühenden Symbole auf den Fragmenten starrten.

Die Wahrheit über die Wächter

„Die Wächter erwachen“, sagte Nyx leise und trat einen Schritt näher an den Altar heran. Ihre Stimme hallte durch den Raum, und selbst die Schatten schienen einen Schritt zurückzutreten.

Samuel, der immer bereit war, sich jeder Bedrohung zu stellen, runzelte die Stirn. „Und wer oder was sind diese Wächter genau?“

Nyx‘ Augen leuchteten in einem intensiven Blau, als sie den Blick über die Gruppe schweifen ließ. „Die Wächter sind mehr als nur Geister. Sie sind die Hüter der Zeit. Als die Fragmente einst zerschlagen wurden, war es ihre Aufgabe, das Gleichgewicht zu wahren, indem sie die Macht der Zeit sicherten. Doch mit jedem Fragment, das wir gefunden haben, haben wir sie aufgeweckt.“

„Warum sollten sie uns angreifen?“, fragte Clara mit bebender Stimme. „Wir versuchen doch nur, die Fragmente zu vereinen und…“

„Und damit zerstört ihr das Gleichgewicht, das sie so lange beschützt haben“, unterbrach Nyx. „Für sie sind wir die Eindringlinge, die die natürliche Ordnung stören.“

Die Wächter Zeitreisende Schatten Teil 10

Das Erscheinen der Wächter

Bevor jemand von ihnen reagieren konnte, erschütterte ein tiefes Grollen den Tempel, und die uralten Steine begannen unter ihren Füßen zu zittern. Schattenhafte Gestalten materialisierten sich aus den Wänden, als wären sie schon immer dort gewesen, versteckt in den Tiefen der Zeit selbst. Sie waren groß, majestätisch und doch unheilvoll, ihre Augen glühten in einem intensiven Rot, das den Raum mit einer bedrohlichen Aura erfüllte.

„Sie kommen…“, flüsterte Alexander, sein Schwert fest in der Hand, die Knöchel weiß vor Anspannung.

Clara konnte das Gefühl der Beklommenheit nicht abschütteln. „Wir müssen hier raus!“, rief sie, doch ihre Stimme wurde von dem dröhnenden Geräusch übertönt, das von den Schritten der Wächter ausging.

Nyx trat einen Schritt nach vorne, stellte sich den drohenden Gestalten entgegen. „Nein, wir müssen uns ihnen stellen. Nur indem wir die Wächter besiegen, können wir das letzte Fragment finden und den Chronos-Schlüssel aktivieren.“

„Das klingt nach Wahnsinn!“, rief Samuel, doch seine Hand lockerte sich nicht von der Klinge, die er trug.

Lyra hob ihren Stab und schloss die Augen, konzentrierte sich auf die Energie, die durch ihre Adern pulsierte. „Wir haben keine andere Wahl. Wenn wir scheitern, wird die Zeit für immer in einem Chaos versinken.“

Der Kampf um das Schicksal

Die Wächter kamen näher, und die Kälte, die sie mit sich brachten, ließ den Atem der Helden in der Luft gefrieren. Clara spürte, wie ihre Finger zitterten, doch sie straffte die Schultern und bereitete sich auf das Unvermeidliche vor. Es gab kein Zurück mehr.

Mit einem tiefen, durchdringenden Schrei stürzten sie sich in die Schlacht. Lyra entfesselte ihre Magie mit einer Kraft, die die Luft um sie herum knisterte. Blitze aus purem Licht schossen aus ihrem Stab, trafen die Wächter, doch diese schienen nur kurz innezuhalten, bevor sie ihren Angriff fortsetzten.

Samuel schwang sein Schwert mit einer Präzision und einem Mut, die selbst die mächtigsten Krieger beeindruckt hätten. Die Klinge durchdrang die Schattenkörper der Wächter, doch jeder Schlag schien kaum einen Effekt zu haben, als würden sie aus reinem Nebel bestehen.

Alexander und Clara kämpften Seite an Seite, ihre Bewegungen synchronisiert, ihre Angriffe perfekt abgestimmt. Doch egal, wie stark oder entschlossen sie waren, die Wächter ließen sich nicht so leicht bezwingen. Ihre Augen glühten noch heller, und ihre Bewegungen wurden schneller, aggressiver.

Nyx, die etwas abseits stand, beobachtete den Kampf mit einer Mischung aus Sorge und Entschlossenheit. Ihre Augen verengten sich, als sie plötzlich die Hand hob und einen mächtigen Energiestoß auf die Wächter schleuderte. Für einen Moment schienen sie zurückzuweichen, doch dann sammelten sie sich und stürmten erneut auf die Gruppe zu.

Ein ungewisses Schicksal

Der Tempel erzitterte unter der Wucht des Kampfes, und die Mauern begannen zu bersten. Staub und Trümmer fielen von der Decke, doch keiner der Helden achtete darauf. Ihre gesamte Konzentration lag darauf, die übermächtigen Gegner zu besiegen, doch es war ein aussichtsloser Kampf.

„Wir müssen einen Weg finden, sie zu besiegen!“, schrie Clara, als sie einem Schlag nur knapp entging.

„Ich arbeite daran!“, rief Nyx zurück, während sie verzweifelt versuchte, einen neuen Plan zu entwickeln. „Haltet sie nur noch ein wenig länger auf!“

Doch es war zu spät. Die Wächter hatten sie umzingelt, und die Dunkelheit, die sie mit sich brachten, begann die Helden zu verschlingen. Ihre Kräfte ließen nach, und die Hoffnung, die sie angetrieben hatte, schwand.

In diesem Moment, als alles verloren schien, leuchteten die Fragmente in ihren Händen plötzlich in einem hellen, blendenden Licht auf. Die Wächter hielten inne, als wären sie von dem Licht geblendet, und für einen kurzen Augenblick schien die Zeit stillzustehen.

„Jetzt!“, schrie Nyx, doch bevor sie ihre Worte vollenden konnte, fielen die Mauern des Tempels endgültig in sich zusammen, und eine Welle aus Dunkelheit und Licht stürzte auf die Gruppe zu.

Die Welt um sie herum zerfiel in Chaos und Schweigen, und dann… nichts.

Das Schicksal der Helden und die Geheimnisse der Zeit blieben in der Dunkelheit verborgen, unerzählt und unerkannt, während die Wächter in den Schatten lauerten, bereit, sich zu erheben, sobald die Zeit gekommen war.