Der Riss im Gefüge
Zeitreisende Schatten Teil 13
Die Gruppe taumelte durch den schwankenden Gang, während sich der Boden unter ihren Füßen verschob. Der Sieg über das Schattenwesen hatte sie erschöpft, doch sie wussten, dass es noch nicht vorbei war. Der Raum hinter ihnen, der Obelisk und die Schatten, hatten nicht nur das Reich der Dunkelheit erschüttert – sie hatten die Zeit selbst beschädigt.
Flucht ins Unbekannte
„Wir müssen hier raus, bevor der gesamte Tempel einstürzt!“, rief Samuel, der sich an die bröckelnden Wände lehnte.
Nyx blickte nervös über ihre Schulter. „Es ist nicht nur der Tempel… die Realität um uns herum verändert sich.“
Clara spürte, wie das Fragment in ihrer Tasche unruhig pulsierte. „Die Zerstörung des Obelisken… es hat etwas geweckt. Etwas Altes.“
„Was meinst du?“, fragte Lyra, die ihren Stab fest umklammert hielt.
Clara zögerte, bevor sie weitersprach. „Die Zeit – sie ist nicht mehr stabil. Wir haben etwas zerrissen, und ich weiß nicht, wie wir es reparieren können.“
Der Ruf der Schatten
Plötzlich verdunkelte sich der Gang vor ihnen. Aus dem Nichts formten sich erneut Schatten, doch diesmal waren sie anders. Sie wirkten weniger bedrohlich, beinahe geisterhaft, als ob sie versuchten, mit ihnen zu kommunizieren.
„Was… wollen die von uns?“, fragte Alexander vorsichtig und hielt sein Schwert bereit.
Eine Stimme, die wie das Flüstern tausender verlorener Seelen klang, drang durch die Luft. „Ihr habt uns befreit… aber ihr müsst den Riss schließen, bevor alles endet.“
„Was für ein Riss?“, rief Samuel in die Dunkelheit. „Was sollen wir tun?“
„Ihr müsst den Ursprung finden… den Ort, an dem alles begann…“, wisperten die Schatten und verschwanden wieder.
Die Entscheidung
Die Gruppe blieb still stehen, die Worte der Schatten hallten in ihren Köpfen wider. „Den Ursprung?“, murmelte Lyra. „Was soll das bedeuten?“
Clara schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Fragment. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Wir müssen tiefer gehen… in die Anfänge dieser Welt. Dort, wo die Schatten zuerst entstanden sind.“
„Aber wie kommen wir dorthin?“, fragte Nyx skeptisch.
„Der Riss…“, sagte Clara leise. „Er ist unser Schlüssel. Wenn wir ihm folgen, führt er uns zu den Antworten – oder in den Untergang.“
Die Gruppe wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Das Schicksal der Zeit selbst lag nun in ihren Händen.
Der Abstieg in die Unendlichkeit
Ohne weiter zu zögern, begannen sie, dem Riss zu folgen. Je tiefer sie gingen, desto surrealer wurde die Umgebung. Die Realität begann sich um sie herum zu verzerren – der Himmel wechselte plötzlich die Farben, und der Boden unter ihren Füßen schien zu fließen wie Wasser.
Die Schatten schienen sie zu beobachten, immer am Rande ihres Blickfeldes, aber diesmal griffen sie nicht an. Es war, als ob sie die Gruppe lenkten, sie führten.
Und dann, am Ende des Weges, öffnete sich ein gewaltiger Spalt im Raum. Ein Portal, das in die Leere führte, pulsierte in einem grellen Licht. Der Riss war größer, als sie sich hätten vorstellen können.
„Das ist es“, flüsterte Clara. „Hier beginnt und endet alles.“
Die Gruppe stand vor der Entscheidung: Sollten sie durch das Portal gehen und die Wahrheit über den Ursprung der Schatten herausfinden? Oder würden sie in eine noch größere Dunkelheit fallen, aus der es keinen Ausweg mehr gab?