Der Glaspalast
Kapitel 1: Ankunft in der Glitzerstadt
Die Ankunft auf Gliese 581 im Glimmerdunst der kosmischen Morgenröte hatte etwas Magisches und Unwirkliches. Der neugierige Reisende, der sich selbst als Felix Travent vorstellte, trat schweigend aus dem interplanetaren Shuttle, die Augen weit geöffnet vor Erstaunen. Neben ihm schwebte Lily, seine unerschütterliche Begleiterin, eine britische Ingenieurin mit einem Faible für Abenteuer.
Der erste Eindruck der schimmernden Stadt war atemberaubend. Millionen winziger Kristalle glitzerten wie Sternenstaub in den Gebäudefassaden, die in wagemutigen, organischen Formen emporragten. Die Luft war erfüllt von einem sanften Summen, als würde die Stadt selbst atmen.
„Oh, Felix, ist das nicht unglaublich?“ staunte Lily, während ihr Blick über die Architektur strich. Sie hielten inne, um das eindrucksvolle Panorama zu bewundern. Bogenförmige Brücken spannten sich leichtfüßig über den breiten Kanal, der sich durch die Hauptstraße der Stadt schlängelte, und elegante Türme reichten bis an die Ränder der Atmosphäre.
Die Bewohner der Stadt, die Glazianer, bewegten sich mühelos und in sanfter Harmonie mit ihrer Umgebung. Ihre leuchtenden Gewänder schienen die Farben des schimmernden Lichts zu reflektieren, das unaufhörlich von den gläsernen Oberflächen widerhallte. Felix und Lily waren fasziniert von der friedlichen Energie, die die Menschen ausstrahlten.
Doch während sie durch die Straßen wanderten, fiel Felix etwas Unheimliches auf. Hinter den lächelnden Gesichtern und der strahlenden Fassade schien ein Schatten zu lauern. Ein flüchtiges Gefühl des Unbehagens, das er nicht so recht fassen konnte. Die Bewohner, die so seltsam homogen wirkten, zeigten bisweilen etwas Abwesenheit und einen Anflug von Traurigkeit in ihren Augen.
Im Herzen der Stadt erhob sich der „Glaspalast“, ein Bauwerk von solch überwältigender Schönheit, dass es alles andere überragte. Die glänzenden Wände funkelten wie flüssige Diamanten unter der flammenden Sonne. Gerüchte über unzählige Wunder und unerklärlichen Phänomene flogen wie Schmetterlinge von Mund zu Mund.
„Willkommen, Neuankömmlinge, in der Stadt des ewigen Lebens! Willkommen in der Pracht des Glaspalastes!“ rief ein stämmiger Herold mit ausladender Geste und einem breiten Lächeln, das jedoch, so bemerkte Felix, seine Augen nicht erreichte.
Lily zog Felix näher an sich. „Das ist der Ort, Felix. Glaubst du, dass hier das Geheimnis für ewige Jugend liegt?“ fragte sie halblaut, eine Mischung aus Skepsis und Neugier in ihrer Stimme.
„Möglicherweise. Doch, wie bei allen großen Versprechungen des Lebens, frage ich mich, welchen Preis es haben mag.“ Er erhob seine Stimme und sprach zum Herold. „Was verbirgt sich hinter diesen Mauern, das solche Anziehungskraft besitzt?“
„Der Glaspalast zeigt das Antlitz der Ewigkeit. Treten Sie ein, und finden Sie selbst heraus“, antwortete der Herold mit einem rituellen Nicken. Doch im letzten Moment bemerkte Felix einen nervösen Zucken in der Augenbraue des Mannes.
Während sie auf das Herz der Stadt zugingen, strömten Touristen und Einheimische gleichermaßen an ihnen vorbei, aufgeregt murmelnd über die Mysterien, die sie erwarten würden. Doch im Unterschiede zur überschwänglichen Neugier der Touristen schien eine subtile Anspannung über den Einheimischen zu schweben. Diese Stadt, so glamourös sie auch schien, trug offenbar ein Geheimnis, das schwerer wog als bloßer Firnis.
Felix begriff, dass der Glaspalast mehr war als nur ein architektonisches Meisterwerk. Es war ein Monument, ein Symbol und möglicherweise eine Maske, die etwas Dunkles unter der glitzernden Oberfläche verbarg.
Mit jeden Schritt, den sie auf das pulsierende Herz von Gliese 581 zu taten, gewann das unheilvolle Gefühl, das Felix zuvor nur unterschwellig wahrgenommen hatte, an Stärke. Er spürte, dass mehr in der Luft lag als nur die strahlende Schönheit der Umgebung – vielleicht eine Warnung oder ein Rätsel, das sie noch zu lösen hatten.
Kapitel 2: Das Verheißene Leben
Der Morgen in der schimmernden Stadt begann mit einem sanften Licht, das durch die kristallklaren Fassaden des Glaspalasts gebrochen wurde. Es wirkte fast so, als ob die Stadt selbst in einem ständigen Zustand der Morgendämmerung gefangen sei, wo die Versprechen des Tages endlos und voller Möglichkeiten schienen.
Der Protagonist, dessen grenzenlose Neugier ihn an diesen Ort der Legenden geführt hatte, trat mit seiner Begleiterin Lara aus dem Hotel und in das pulsierende Leben der Stadt. Die Straßen waren bereits gefüllt mit Menschen, deren Gesichter von jugendlicher Frische und absurder Perfektion geprägt waren. Es war fast unheimlich, wie makellos jeder hier wirkte.
„Wow, sieh dir das an, Tom“, sagte Lara, während sie auf eine Gruppe älterer Damen deutete – zumindest glaubte Tom, dass sie älter sein sollten, doch ihre Haut wirkte glatt und straff wie die eines Teenagers.
Die beiden Reisenden schlenderten durch die schillernden Straßen, die von den unterschiedlichsten Attraktionen gesäumt waren, die alle eines versprachen: die Bewahrung der Jugend. Sogar die Marktschreier luden zum Testen ihrer Produkte ein, die angeblich die Geheimnisse der ewigen Schönheit enthielten.
Ein charmant aussehender Fremder winkte ihnen auf einem Platz zu. Er stand an einem Stand mit prächtigen Kristallflaschen, die das Sonnenlicht in allen Farben des Regenbogens reflektierten. „Habt ihr Lust auf einen Schluck Unsterblichkeit?“ rief er lächelnd und hielt ihnen eine Flasche entgegen.
Tom und Lara tauschten einen amüsierten Blick aus. „Natürlich! Wer würde dazu schon nein sagen?“ antwortete Lara und nahm die Flasche in die Hand. Sie nahm einen kleinen Schluck, dann eine Pause, ihr Gesichtsausdruck wurde unerwartet ernst. „Schmeckt wie… wie… Leitungswasser.“
Der Verkäufer lachte. „Nun, schließlich wird die Jugend nicht mit Geschmack bewertet, oder?“ Der Mann erzählte ihnen von der Stadt und ihren einzigartigen Eigenschaften, doch seine Geschichten schienen merkwürdig bruchstückhaft. Es war, als ob niemand wirklich die Herkunft dieser ewigen Jugend zu kennen schien – oder wollte.
Während sie weitergingen, gerieten sie an eine friedliche Ecke der Stadt, wo ein alter Mann auf einer Bank saß. Im Gegensatz zu den strahlenden und makellosen Bewohnern der Stadt zeugten seine vielen Falten von einem langen Leben voller Erfahrung. Er gab ihnen ein wissendes Nicken, als sie näher kamen.
„Ah, frische Gesichter“, krächzte er mit einer leisen Stimme. „Ihr wollt sicher alles über das ewige Leben erfahren, nicht wahr?“
Tom nickte und setzte sich neugierig neben ihn. „Ja, es ist faszinierend, aber irgendwie… gruselig auf eine seltsame Art.“
Der alte Mann lachte und ein Hustenanfall folgte kurz danach. „Du hast recht, Junge. Alles hier hat seinen Preis. Die Menschen glauben, sie bezahlen nur mit Geld, aber die Realität ist, dass sie etwas viel Wertvolleres abgeben.“
Lara zog die Stirn in Falten und fragte vorsichtig: „Was ist es? Was opfern sie?“
Der Alte sah sich verschwörerisch um, als könnte ihn jemand belauschen, und flüsterte dann: „Ihre Zukunft. Ihre Seelen sind an diesen Ort gebunden. Es gibt keine älteren Menschen hier, weil niemand wirklich alt wird. Sie… verschwinden einfach.“
Tom spürte einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. Der Gedanke, dass diese Stadt von außen ein Paradies sein mochte, aber von innen heraus etwas viel Düstereres verbarg, verstärkte nur sein Unbehagen.
„Warum erzählst du uns das?“ fragte Tom schließlich den alten Mann.
Dieser seufzte schwer. „Die meisten Menschen wollen es nicht wissen. Aber vielleicht, nur vielleicht, könnt ihr das tun, was niemand vor euch geschafft hat. Vielleicht könnt ihr das System hier ändern.“ Er erhob sich langsam, stützte sich auf seinen Gehstock und nahm seinen Hut ab, um sich zu verabschieden. „Passt auf euch auf“, murmelte er noch, bevor er in der Menge verschwand.
Tom und Lara standen noch einige Minuten schweigend da, während sie die Worte des alten Mannes sacken ließen. Die Stadt, die sie bisher nur als strahlenden Traum aus Glas und Licht gesehen hatten, begann sich langsam in einen Ort voller Schatten zu verwandeln.
„Wir sollten uns mehr umsehen“, schlug Lara schließlich vor und Tom nickte zustimmend. Mit einem entschlossenen Blick setzten sie ihren Weg fort, nun noch wachsamer gegenüber den scheinbar perfekten Menschen um sie herum. Und mit jedem Schritt in eine neue Straße von strahlendem Glas und lebhaftem Leben kamen sie dem dunklen Herzen des Glaspalasts näher.
Kapitel 3: Die Enthüllung des Schreckens
Die Glitzerstadt, die einst wie ein schimmerndes Juwel aus einer Truhe fremder Welten erschien, hatte begonnen, ihre Oberfläche abzublättern. Der Protagonist, geplagt von einer Reihe unheimlicher Visionen und schrecklicher Albträume, fand keinen Frieden. Nacht für Nacht schlichen sich verzerrte Bilder in seinen Schlaf, Farce und Realität verschmolzen zu einem dichten Nebel der Ungewissheit. Die ewige Frage nach dem Preis der Unsterblichkeit drängte sich ihm auf wie die unerbittlichen Schatten in seinen Träumen.
Ein abgekaufter Track von unbekannter Melodie lockte ihn in die Tiefen des Glaspalasts, der gleich einem majestätischen Leviathan durch die Stadt thronte. Seine Wände aus funkelndem Kristall reflektierten die Wahrheit wie die Realität in einem verkümmerten Spiegel. Es war spät in der Nacht, als ihn ihre unsichtbare Hand führte, fernab der neugierigen Augen und dem ständigen Summen einer Stadt, die nie ruhte.
In einem abgedunkelten Gang, verborgen vor den alltäglichen Blicken der strahlenden Stadtbewohner und der scheinbar makellosen Touristen, fand der Protagonist jene verbotene Tür, die ihn Rastlosigkeit lehrte. Sie bot sich ihm nicht gleich herunter; eine Reihe verzweigter Turns und Rätsel analysierte seine Entschlossenheit, bis er endlich mit einem Knochen von seinem eigenen Mut bereitstand.
Der geheime Raum im Inneren des Glaspalasts öffnete sich ihm wie ein geheimer Hades, der ungebetene Gäste aufschnappte. Die Luft war erfüllt von einer bedrückenden Kälte, und an den Wänden spiegelten sich verzerrte Bilder wider, die wie bizarre Kunstwerke der Absurdität anmuteten. Jedes Artefakt, ein Mahnmal, versprach das unaussprechliche Böse. Szenen grotesker Verleumdung und Tapferkeit versammelten sich in einer Tanzfläche des Wahnsinns, die die Geschichte und den Preis der Unsterblichkeit erzählten, ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
Mit zitternden Händen langte er nach einem alten, vergilbten Buch auf einem marmorne Sarg. Dessen Seiten waren gefüllt mit flüsternden Geheimnissen und Vewandlungskräften der Stadt, verfasst in einer Sprache, die niemand je begreifen, die aber jeder verstehen konnte. Für einen flüchtigen Augenblick raschelten die Wörter in seinem Verstand, bevor sie in einem Feuerwerk des Grauens explodierten.
Die Ankunft des Wächters geschah ohne Vorwarnung. Eine imposante Gestalt, umgeben von einem unheimlichen Schimmer, dessen Augen elektrisch blaues Licht sprühten wie zwei entschlossene Majestäten. Seine Stimme echote in seinen Knochen, als er gravitätisch das Schicksal entwirrte, das die Stadt mit dem teuflischen Bündnis verbunden hatte. Über die Jahre hatte der Vertrag, der ewiges Leben versprach, die Seelen verbraucht und ausgelaugt. Der perfekte Kokon des Paradieses war ein Albtraum, von dem die Stadt noch erwachen musste.
Konfrontiert mit dieser erschreckenden Offenbarung suchte der Protagonist nach Antworten, die ihm der Wächter nur zu gern enthüllte. Die Stadt war ein Pakt – ein Vertrag aus altem Blut und verlorenen Träumen. Sein Nest war in Übereinkünften grundiertes, mit Schattengestalten gesäumt, die die Essenz seiner Bewohner verschlangen, eine Blasphemie der Jugend.
Der Wächter bot dem Protagonisten ein Angebot an: bleibe und genieße die Scheinvorteile des Lebens, oder wage es, der bittern Realität ins Auge zu sehen und zu kämpfen. Die Stadt, die Stadtbewohner, alles hing an seinem Schleier des Angeblichen. Die Wahl schien einfach, doch der Weg hinaus war von der doppelten Bürde seines Herzens und dem unausweichlichen Preis der Pflicht gefesselt.
Mit jedem Schritt zurück durch die verzerrten Hallen des Glaspalasts hallte eine Stimme in seinem Inneren. Als er in die Dunkelheit der Nacht zurückkehrte, zogen Wolken des Entsetzens auf. Die Stadt verlor ihren lüsternen Glanz, verblasste und entblößte die zerbrechlichen Wahrheiten, die sie so kunstvoll zu verstecken wusste.
Die Enthüllung des Schreckens war ein Ruf zur Handlung, eine Einladung zum Requiem und zur Rebellion. Aber das wahre Prinzip des Kampfes lag in der Frage: Würde er das Schicksal akzeptieren oder den Mut aufbringen, es zu ändern? Die Welt wie sie war, wurde zu einer berauschenden Arena von Glaube und Zweifel, er im Zentrum — bereit, sich dem Abgrund der Realität zu stellen.
Kapitel 4: Der Kampf gegen das Unbekannte
Der Glaspalast, ein Monument schillernder Perfektion, ragte vor ihnen empor, seine Wände ein kaleidoskopisches Spiel der Farben, das von dem fluoreszierenden Licht der Stadt angestrahlt wurde. Doch hinter dieser strahlenden Fassade lauerten dunkle Geheimnisse, die das wahre Herz der Stadt freilegten. Der Protagonist und seine Begleiterin, die von der Enthüllung des schrecklichen Pakts, der den ewigen Schutz über den Glaspalast hielt, erschüttert waren, beschlossen, dem Albtraum ein Ende zu setzen.
Als erstes machten sie sich auf die Suche nach Verbündeten unter den Bewohnern. Es war eine heikle Angelegenheit, denn Misstrauen lebte in den Herzen der Stadtbewohner. Vorsicht war geboten, um nicht versehentlich einem Spion des Palastes in die Hände zu spielen. Die Straßen bebten unter der Anspannung der Entscheider: Wer war bereit, sich gegen die Macht zu erheben, die so lange als gottgleich gegolten hatte?
In einer schäbigen Kneipe am Rande der Stadt fanden sie ihre erste Verbündete: Lyra, eine ehemalige Tänzerin, deren Ruhm und Schönheit nicht aus dem Versprechen ewigen Lebens, sondern aus einer genauen Kenntnis der Schattenseiten dieser Illusion stammten. Mit einem sardonischen Grinsen erklärte sie, dass sie mehr von der wahren Geschichte der Stadt wusste, als den Wächtern lieb war. „Ihr werdet Hilfe brauchen“, sagte sie trocken und führte sie durch ein geheimes Netz von Tunneln, die unter den Straßen der Stadt verliefen wie das stille Flüstern einer widerwilligen Revolution.
Die Nachrichten von ihrem Vorhaben verbreiteten sich schnell, und die Stadt rumorte. Ein Widerstand formte sich aus den unzufriedenen Seelen, die unter der glänzenden Maske der Stadt immer mehr wegbröckelten. Gemeinnützige Geister, die nicht für die Unsichtbaren und die Ungeliebten wichen, schlossen sich ihrer Sache an, bereit, sich dem scheinbar Unbesiegbaren zu stellen.
Doch mit jedem Fortschritt stieg auch die Bedrohung. Immer öfter kreuzten sie die Wege der Wächter, Kreaturen, deren Präsenz die Luft schwerer machte und die Schatten im Glaspalast dicker. Die Gegenspieler in diesem finsteren Theater folgten ihnen mit der Präzision kompromissloser Geister, aber die Helden waren fest entschlossen, sich ihren Weg im Angesicht des Übernatürlichen zu bahnen.
Zwischen heiteren Überlegungen und satirischen Kommentaren über die absurde Dekadenz, die sie umgab, schmiedeten sie ihre Pläne. Der Glaspalast mit seinen verführerischen Hallen war dabei, sich von einem Traum in einen Albtraum zu verwandeln, und Lyras unverhohlene Kommentare über die „allzu perfekte Illusion“ ließen sie oft in Momenten kollektiver Angst schmunzeln. Humor wurde zu ihrem Schutzschild und zu einem Lichtstrahl in den dunkelsten Stunden ihrer Mission.
Mit der Entschlossenheit, die Macht des Glaspalasts herauszufordern, liefen sie schließlich Gefahr, der Manipulation der Mächtigen zum Opfer zu fallen – einer feinen Kunst, die durch gesprochene Wahrheiten und ungesagte Lügen ausgeübt wurde. Aber diesmal war die Stadt für den Umbruch bereit, in einem Übergang, der nicht weniger verheißungsvoll war als der Morgen eines neuen Tages.
Als die Konfrontation mit der Vergangenheit und den nebelhaften Träumen der Unsterblichkeit unausweichlich wurde, stellte sich die Frage: Wer würde den Preis für eine neue Wahrheit zahlen? Eine Unbekannte, die in ihren Köpfen pochte, aber unausweichlich blieb. Der wahre Kampf, eine Rebellion nicht nur gegen das Bekannte, sondern gegen das, was sie nie zuvor hinterfragt hatten, entfaltete sich vor ihnen, und die Antwort lag jenseits der schillernden Fläche des Glaspalasts.
Die Stunde der Wahrheit nahte, in der die schimmernde Maske fallen musste. Ein Licht brannte in der Ferne, nicht das Künstliche einer müden Stadt, sondern das Funke der Hoffnung, das durch die Ritzen der Illusionen sickerte und die Dunkelheit lichten ließ. Der letzte Vorhang dieser dramatischen Auseinandersetzung hob sich, und die Stadt stand kurz davor, ein wahrhaftiges Gesicht zu enthüllen.
Kapitel 5: Der Preis der Freiheit
Die gläsernen Türme der schimmernden Stadt ragten majestätisch in den Himmel, als die Rebellen sich unter der Dämmerung des künstlichen Himmels versammelten. Ein unheimliches Schweigen legte sich über die Straßen, das nur von dem leisen Summen der unsichtbaren Energie, die durch den Glaspalast pulsierte, durchbrochen wurde. Dies war der Ort, an dem unzählige Seelen ihrer Menschlichkeit beraubt worden waren, und heute sollte das alles enden.
Der Protagonist, mittlerweile von einer kleinen, aber entschlossenen Gruppe von Rebellen umgeben, stand am Rand des zentralen Platzes. Seine Begleiterin, deren unbezwingbarer Optimismus ihn durch die dunkelsten Stunden geleitet hatte, trat an seine Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Es ist soweit”, sagte sie mit einem Lächeln, das mehr Entschlossenheit als Freude zeigte. Er nickte. Der Moment der Entscheidung war gekommen.
Vor ihnen war der gewaltige Eingang des Glaspalasts, der in einem kaleidoskopischen Spiel aus Lichtern strahlte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, führten sie den Marsch an. Die Rebellen formierten sich zu einem dichten Pulk, während sie die Marmortreppen hinaufstiegen. Die glitzernden Hallen, die einst Wunder versprachen, strahlten nun eine bedrohliche Präsenz aus. Jedes Echo ihrer Schritte schien eine längst vergessene Trauer zu wecken.
Im Inneren des Palasts wurden sie von den Wächtern der Stadt erwartet. Der mächtige Anführer dieser Wächter, eine düstere Erscheinung mit Augen, die wie schwarze Löcher wirkten, trat vor. “Ihr seid gekommen, um euch dem Unvermeidlichen zu stellen”, hallte seine Stimme durch die Hallen. Eine düstere Ironie lag in seiner Aussage, als enthalte sie mehr Wahrheit, als den Rebellen lieb war.
Ein gewaltiger Kampf entbrannte. Die Luft war erfüllt mit den Geräuschen von klirrender Energie und dem Aufeinandertreffen von Kräften, die über die Vorstellungskraft hinausgingen. Der Protagonist und seine Begleiterin kämpften mit einer Verzweiflung, die nur diejenigen verstehen könnten, die alles zu verlieren hatten. Die Rebellen gaben nicht nach, immer wieder drängten sie die Wächter zurück, entschlossen, die Menschen von ihrem schrecklichen Schicksal zu befreien.
Inmitten des Chaos fand der Protagonist sich allein vor dem Anführer der Wächter, einem Wesen so alt wie die Stadt selbst. Der Ausgang dieses Kampfes würde über das Schicksal der Stadt entscheiden. Der Anführer hob eine Hand, und der Raum um sie herum begann sich zu verändern. Bilder der Vergangenheit des Glaspalasts erschienen, die schrecklichen Urszenen des Paktes, die Versprechungen von Unsterblichkeit und die bittere Wahrheit des verlorenen Menschseins.
“Welchen Preis bist du bereit zu zahlen, um diese Menschen zu befreien?”, fragte der Anführer und bot einen letzten Ausweg an: ein Pakt. Doch der Protagonist lehnte ab. “Die Freiheit ist unbezahlbar, und das Schicksal der Menschen sollte nicht in den Händen einer einzigen Person liegen.” Mit diesen Worten entschied er sich für das Opfer.
Ein blendendes Licht erfüllte den Raum, als der Protagonist seine Energie aufbrachte, um die Verbindung des Glaspalasts zur Stadt zu zerstören. Ein unaussprechlicher Schmerz durchfuhr ihn, während er die magische Kette, die die Stadt umklammerte, endgültig zerriss. Die Wände des Glaspalasts erzitterten, Glas splitterte und fiel in einem funkelnden Regen herab. Doch trotz der einstürzenden Strukturen fühlte sich der Protagonist in diesem Moment so frei wie nie zuvor.
Mit der Zerstörung des Glaspalasts begann sich die Stadt zu verändern. Die künstliche Ewigkeit, die sie gefangen gehalten hatte, löste sich auf, und die Bewohner, die Zeuge der Ereignisse geworden waren, fühlten, wie ihre Seelen zu ihnen zurückkehrten. Die Dämmerung wich einem Morgen, der sich frisch und neu anfühlte, einem Morgen, an dem die Möglichkeit bestand, wirklich zu leben, mit all den Höhen und Tiefen eines sterblichen Daseins.
Als der Protagonist inmitten der Trauben von Menschen stand, die nach und nach in Bewusstheit erwachten, fühlte er eine Hand in der seinigen. Seine Begleiterin blickte ihn an, und sie beide wussten, dass ihre Reise – so gefährlich, schmerzhaft und voller Überraschungen sie auch gewesen war – ihr Herz und ihre Bestimmung gefunden hatte.
Die neu befreite Stadt begann zu gedeihen. Die Leute begannen damit, ein Leben aufzubauen, das nicht von falschen Versprechungen, sondern von echter Hoffnung und gelebter Menschlichkeit genährt wurde. Der Protagonist, jetzt ein fester Bestandteil dieser Gemeinschaft, stellte sich langsam einer neuen Realität, einer in der der Glaspalast nur eine ferne Erinnerung war – ein Mahnmal für das, was verloren und wiedergewonnen worden war.
Während die Sonne über der Stadt aufging, spiegelten sich die neuen Hoffnungen und Träume im verbliebenen Glas wider. Die Stadt lebte, und mit ihr die Herzen derer, die endlich zu sich selbst gefunden hatten. Und so fand der Protagonist seinen Platz, in einer neu geborenen Welt des Lebens und des Lichts.
Weitere Science Fiction Abenteuer