Eine futuristische Szene im Weltraum: Dr. Lena Müller, eine entschlossene Astrophysikerin, steht in einem hochmodernen Kontrollraum eines Raumschiffs. Durch das große Fenster sieht man den erdähnlichen Planeten "Zweiterde" in der Ferne, umgeben von leuchtenden Sternen. Im Vordergrund sind holografische Displays mit wissenschaftlichen Daten und Bildern von Pflanzen und Ruinen auf dem Planeten zu sehen. Die Atmosphäre ist angespannt, mit Teammitgliedern, die intensiv diskutieren und arbeiten. Im Hintergrund sind vage Schatten von mysteriösen Strukturen auf "Zweiterde" zu erkennen.

Die zweite Erde

 

Kapitel 1: Die Entdeckung

Dr. Lena Müller stand auf der Aussichtsplattform des Observatoriums und spähte in die unendliche Dunkelheit des Universums. Als eine der führenden Astrophysikerinnen ihrer Generation war Lena daran gewöhnt, mit außergewöhnlichen Phänomenen konfrontiert zu werden. Doch nichts hätte sie auf den Anblick vorbereiten können, der sich ihr bot. Ein erdähnlicher Planet, scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht, und das direkt in unserem Sonnensystem.

Das war kein gewöhnlicher Morgen. Alles begann, als Lenas Assistenzwissenschaftler, Daniel, mit einem Ausdruck von Erstaunen in seine Augen ins Büro gestürmt kam. Er war nicht der Typ, der oft aus der Fassung geriet, umso mehr ließ sein plötzliches Auftauchen Lena aufhorchen. “Du musst dir das anschauen, Lena”, hatte er geschnauft, während er fieberhaft die Daten auf seinem Tablet präsentierte. Die Zahlen und Diagramme erzählten eine schockierende Geschichte: Eine zweite Erde, gleich hinter dem Orbit des Mars, mit einer verblüffenden Übereinstimmung in Größe, Atmosphäre und Geologie. Und trotzdem, keine Lebenszeichen.

Lena fühlte, wie ihr Herz raste. Ein solch gravierendes Ereignis würde die wissenschaftliche Gemeinschaft erschüttern. Sie setzte sich, um die Daten zu überprüfen. Doch kein Fehler war zu finden. Es war, als hätte das Universum selbst einen Doppelgänger unserer Erde erschaffen – ganz still und heimlich.

“Was machen wir jetzt?”, fragte Daniel, sein Gesicht eine Mischung aus Ehrfurcht und Aufregung. Lena wusste, dass ihre nächste Bewegung entscheidend sein würde. “Lass uns das Team zusammentrommeln”, entschied sie. Eine so gewaltige Entdeckung erforderte die vereinten Köpfe ihres herausragenden Teams.

Das Forschungsteam versammelte sich hastig im Konferenzraum, der bald von einem flüsterten und diskutierenden Stimmengewirr erfüllt war. Ein Hologramm der neu entdeckten Erde – genannt „Zweiterde“ – schwebte über dem runden Tisch. Die Wissenschaftler starrten mit kritischen Augen auf die Projektionen, während Lena ihnen die ersten Ergebnisse darlegte.

“Wir haben keine Anzeichen von biologischem Leben gefunden”, erklärte sie, was für einige enttäuschend war. Doch Professor Klein, ein enthusiastischer Exobiologe mit einem Faible für das Unbekannte, wandte ein: “Vielleicht liegt das Leben dort in einer Form vor, die wir noch nicht verstehen können. Wir müssen offener sein, was die Definition von Leben betrifft.”

Zweifellos wurden die Köpfe heiß diskutierend. Einige dachten an mikrobielles Leben, versteckt in den Tiefen eines Ozeans, andere spekulierten über die Möglichkeit, dass der Planet nur eine Hülle, eine Art kosmische Täuschung, sein könnte.

Nach Stunden intensiver Diskussion fasste Lena zusammen: “Ich schlage vor, eine Expedition zu starten. Eines ist klar: Dieser Planet enthält Antworten. Und wir sind möglicherweise die Einzigen, die dazu in der Lage sind, sie zu finden.”

Die Vorbereitungen für die erste Expedition begannen mit Eifer. Die Elysium, ein hochmodernes Raumschiff, wurde in den kommenden Wochen für die ungewöhnliche Mission umgebaut. Es wurde nicht nur auf die Erfassung bekannter Umweltproben vorbereitet, sondern auch mit Instrumenten ausgestattet, die speziell darauf ausgerichtet waren, unbekannte Lebensformen zu entdecken.

Das Team, bereit, alles für die Wissenschaft und die Erforschung des Mysteriums zu riskieren, arbeitete unermüdlich. Jeder im Team, von den Ingenieuren bis zu den Technikern, spürte die aufsteigende Erwartung und den elektrisierenden Nervenkitzel eines neuen Zeitalters der Entdeckung.

Lena, an der Spitze dieser Mission, stellte sicher, dass jedes Detail sorgfältig geplant wurde. Sie wusste, dass sie sich auf jedes ihrer Teammitglieder verlassen musste, darunter auch auf die eigenwillige Kommandantin der Elysium, Hannah Fischer. Hannah war bekannt für ihren unerschütterlichen Mut und ihren unkonventionellen Führungsstil, der manchmal die Grenzen der Geduld ihrer Vorgesetzten strapazierte.

Die letzte Missionsbesprechung stand an. Alle waren angespannt, doch voller Vorfreude. Lena beobachtete, wie das Team ihrer Vision folgte. Der schwere Vorhang der Ungewissheit über Zweiterde würde gelüftet werden, und sie waren es, die hinter der Bühne standen.

Mit einem letzten Umarmungsaustausch und zahlreichen „Viel Glück“-Wünschen trat das Team in den Hangar, wo die glänzende Hülle der Elysium ihnen entgegenstrahlte. Es war mehr als nur ein Raumschiff; es war der Schlüssel zu Antworten, die weit über menschliches Verständnis hinausgingen.

So begann die waghalsige Reise zur Zweiten Erde. Und während die Raumsonde in den Himmel stieg, wusste Lena, dass nichts sie auf die Entdeckungen vorbereiten konnte, die dort auf sie warteten – oder auf die Herausforderung, die sie an ihre absolute Grenze bringen könnte.

Kapitel 2: Die Reise



Die Elysium lag majestätisch auf dem Startfeld, ihre metallene Hülle schimmerte im grellen Sonnenlicht. Im Kontrollzentrum herrschte konzentrierte Stille, während Dr. Lena Müller ihre letzten Anweisungen gab. Die Mission, einen perfekten Klon der Erde zu erforschen, hatte die Fantasie der gesamten Menschheit beflügelt, doch sie wusste: Der Weg dorthin würde alles andere als einfach sein.

Die Vorbereitungen waren akribisch. Wochenlange Tests hatten das Team an die Grenzen ihrer Geduld gebracht. Lena, eine Astrophysikerin mit einem scharfen Verstand und einem humorvollen Blick auf die Unzulänglichkeiten der menschlichen Rasse, hielt das Team mit ihren spitzen Kommentaren bei Laune – und auf Trab.

„In fünf Minuten starten wir, Leute. Versichert euch, dass eure Alien-Versicherungspolicen bezahlt sind. Wer weiß, wie die Außerirdischen auf uns reagieren!“, rief sie mit einem schelmischen Lächeln. Ein paar nervöse Lacher im Raum ließen erkennen, dass ihre Worte die Stimmung etwas auflockerten.

Der Countdown begann und der mächtige Antrieb der Elysium begann zu rumoren. Lenas Herz schlug schneller, als sie die Gravitationskräfte des Startschubs spürte. Der Boden erbebte kurz und dann – absolute Stille. Der Aufbruch in den Kosmos war ein stiller Akt der Rebellion gegen die Gesetze der Physik. Die Reise war begonnen.

Doch je weiter die Elysium sich von der Erde entfernte, desto spürbarer wurden auch die Spannungen im Team. Philosophisch tiefgehende Diskussionen über das Potenzial der neuen Erde wichen persönlichen Konflikten. Es war ein herausfordernder Balanceakt für Lena, sowohl Wissenschaftlerin als auch Friedensstifterin zu sein.

Tom, der hartgesottene Pilot mit einer Vorliebe für trockenen Sarkasmus, hatte sich mit Sarah, einer brillant-aber-pessimistischen Biologin, in den Haaren. „Sobald wir dort sind, erwarte ich sofort die nächste Etappe des Missverständnismarsches“, sagte er, die Arme verschränkt. Sarah konterte mit einem lakonischen „Vielleicht wird die Flora dort bereitwilliger mit dir sprechen als ich.“

Während Lena darüber nachdachte, welche außerirdischen Pflanzen am ehesten Tom in ein hinterhältiges Gespräch verwickeln könnten, eröffneten die Fenster der Elysium einen atemberaubenden Blick auf das All. Sterne funkelten wie staubige Diamanten auf schwarzem Samt. Jeder Atemzug der Crew wurde von der Ehrfurcht vor dieser unendlichen Dunkelheit begleitet. Die Stille des Weltraums inspirierte und demütigte zugleich.

Die ersten Tage vergingen wie im Flug – buchstäblich. Navigationsberechnungen, Systemchecks und überraschend viele Diskussionen darüber, welche Milch in den Kaffee gehöre, füllten den Alltag. Selbst hier, wo die Galaxie ihre Karten auf den Tisch legte, schlich sich der Alltag in die Routine. Doch dies war eine Reise in unbekannte Gewässer, belebt durch die Erwartung von etwas Großem.

Als „Zweiterde“ erstmals sichtbar wurde, verstummten die Geplänkel abrupt. Die Sicht auf den blauen Planeten war wie ein Déjà-vu. Lena hielt den Atem an, als sich die Elysium in eine stabile Umlaufbahn um den Klon der Erde begab.

„Das sieht aus wie zu Hause“, flüsterte jemand ehrfürchtig. Doch in aller Vertrautheit lag eine ungeheuerliche Fremdheit – eine Erde ohne Menschheit. In dieser surrealen Kulisse begannen sie ihre erste Erkundung.

Mit Drohnen scannten sie die Oberfläche, während Lenas Augen jede Datenmenge aufsog. Unzählige Vegetationsfarben schienen unter einem unsichtbaren Pinsel choreografiert worden zu sein. Es war… zu perfekt.

„Willkommen im Land der Geister“, sagte Tom leise, während Datenströme auf den Bildschirmen tanzten, ihre eigene kryptische Geschichte erzählend.

Die Vorbereitung der Sondenlandung dauerte Stunden, und der morgige Tag versprach, alles auf den Kopf zu stellen, was sie je über ihren eigenen Planeten zu glauben wussten. Lena nahm einen tiefen Atemzug und ließ den Moment auf sich wirken. Die Entdeckungen, die sie erwarten würden, lagen wie ein offenes Buch vor ihnen – jeder Umblättern eine aufregende Aussicht, jeder Satz eine satirische Anklage gegen das Vergessen.

„Bereitet alles für die Landung morgen vor“, kündigte Lena an und spürte einen unbehaglichen Rausch der Vorfreude. Mit bis zum Bersten gespannten Nerven verschwand sie zum ersten Mal seit langem, um Ruhe zu finden, während der Rest des Teams sich in die Vorbereitungen für den nächsten Schritt stürzte.

Der Flug war beendet, die Reise hatte gerade erst begonnen.

Kapitel 3: Die Erkundung

Dr. Lena Müller saß angeschnallt im Shuttle, die Hände umklammerten nervös die Armlehnen, während sie durch das kleine runde Fenster die Oberfläche von Zweiterde betrachtete. Das Shuttle der Raumsonde „Elysium“ bereitete sich auf die Landung vor. Jede Faser in Lenas Körper vibrierte vor Aufregung. Trotz aller Beobachtungen und Berechnungen war sie sich bewusst, dass sich jedwede Theorie, die sie zuvor formuliert hatten, im Angesicht dieser neuen Welt als bedeutungslos erweisen konnte.

Bei der Landung feste in die Sitze gepresst, tauschten die Teammitglieder kopfnickend entschlossene Blicke aus. Die Erkundung würde beginnen. Die Sondentür öffnete sich mit einem zischenden Geruch nach brennendem Plasma und kaltem Metall. Lena trat hinaus und sog tief die fremdartige, obwohl erstaunlich vertraute Luft ein. Sie schaute sich um und das, was sie erblickte, war kaum von der Erde zu unterscheiden.

Unter ihren Füßen erstreckte sich ein siedend grünes Meer aus Gräsern und Farnen. Seltsam vertraut und zugleich fremdartig, wie ein Déjà-vu inmitten eines Traums. Der Himmel schien ein wenig gelblicher als der auf der Erde, aber die Form der Wolken, die sich an ihm entlangrollten, waren surreal vertraut. Diakon, der Scherzkeks der Gruppe, machte die Anmerkung, dass es aussehe wie ein Vintage-Filter aus einem alten Social Media Portal.

Nicht weit entfernt ragten Bäume, die aus einem Botaniker-Lehrbuch stammen könnten, in den Himmel. Lena machte sich Notizen und war dabei aufmerksam auf die Umgebung, denn diese weltenähnlichen Landschaften hatten zweifellos unabhängig von der Erde ihre eigene Geschichte geschrieben. Ein kühler Wind strich durch das Gras und erzeugte ein fast melodiöses Flüstern.

Doch nach der ersten Stunde der Erkundung stieß das Team auf etwas Bemerkenswertes: Ruinen. Überwachsen von der scheinbar urwüchsigen Vegetation, verborgen im Dickicht. Verwitterte Mauern aus einer unbekannten Substanz, die an Marmor erinnerte, bildeten bizarre Strukturen unter den hängenden Reben. Es wirkte wie eine Szene aus einem Fantasyroman, allerdings jeglicher Beachtung von Logik und Wahrscheinlichkeit beraubt.

Paul, der Archäologe des Teams, durchsuchte begeistert mit einem Scanner die Überreste. Seine Enthusiasmus, gemischt mit scharfem Verstand, verlieh ihm die Aura eines verlorenen Schatzsuchers. Vorsicht war für ihn wie ein ungebetener Gast bei einer Party: anwesend, aber ignoriert. Doch selbst er hielt inne, als sie auf etliche, kryptische Symbole stießen, die die Ruinen überzogen.

Sofort versammelten sich alle um die Inschriften wie Studenten in einer letzten Minute Studiengruppensitzung. Es war unheimlich: Diese Sprache, die keiner von ihnen verstand, wirkte dennoch in all ihrer exotischen Erscheinung verständlich. Rätselhaft und bonbonbunt zugleich, erzählten sie Geschichten von einer Zivilisation, die schon längst verglommen war.

Plötzlich rief eines der Mitglieder aufgeregt aus. Ein Bereich der Ruinen wirkte irgendwie neu und unheilvoll. Ein schwarzes obeliskisches Gebilde erhob sich aus der Erde. Lena konnte sich eines Schauders nicht erwehren, als sie nähertrat. Es pulsierte in einem merkwürdigen Rhythmus, den sie nur als „nicht von dieser Welt“ beschreiben konnte – im wahrsten Sinne des Wortes.

Diese Absonderlichkeit lenkte sie für einen Moment von ihrer Aufgabe ab: Unsichtbare Gefahren lauerten, und das war nicht nur eine Redensart. Unzählige Male war sie gewarnt worden, dass eine fremde Welt ihre eigenen, gefährlichen Rätsel mit sich brachte. Und nun, stand sie in einem Alptraum – einer dämonischen Version eines bekannten Märchens.

Ein seltsames Phänomen ließ plötzlich die Umgebung ihre Form ändern. Was eben noch eine strahlend grüne Wiese war, begann zu flimmern, als würde jemand den Fernseherkanal wechseln. Bilder einer anderen Zeit und eines anderen Ortes blitzten auf. Diakon bemerkte, dass es wie ein schlecht synchronisiertes Video erschien. Doch Lena war alarmiert, dies waren keine Fehltritte der Technologie, sondern Hinweise auf eine Macht, die sie nicht begreifen konnten.

Unheilvoll setzte sich Lenas Forschergeist zur Wehr und pochte unaufhörlich; eine Welt ohne Leben, die doch lebendiger war, als sie dachte. Ihre Expedition hatte nun ein ernstes Ziel, gefärbt von einem düsteren Verständnis der Bedingtheit ihrer Anwesenheit hier. Uneinsichtige Brillanz, Tapezierstunde einer Demut vor dem unermesslichen Geheimnis, das sich vor ihnen entfaltete. Zweiterde war mehr als ein Zwilling – es war ihr dunkler Spiegel. Und eine Wahrheit, die sie nie erwartet hätten, lag in Reichweite, versteckt hinter kryptischen Ruinen und tückischen Täuschungen.

Kapitel 4: Die Enthüllung

Unheimliche Stille umgab das Lager, als Dr. Lena Müller bemerkte, dass eines der Teammitglieder fehlte. Lukas, der stets ein verschmitztes Grinsen im Gesicht hatte, war spurlos verschwunden. Seine Notizen, die seine Kabine normalerweise chaotisch zierten, lagen ordentlich gestapelt auf seinem Tisch. Lenas Herz klopfte schneller, während sie durch den kleinen Biwak lief und versuchte zu verstehen, was passiert sein könnte. Die restlichen Teammitglieder tauschten unsichere Blicke aus, ihre Unruhe wuchs mit jeder verstrichenen Minute.

Inmitten des aufkommenden Chaos’ stieß Professor Bennett auf eine Entdeckung, die die Situation surreal erscheinen ließ. Verborgen in einer uneinsehnbaren Lichtung entdeckten sie eine massive Kuppel, deren glatte Obsidianoberfläche sie an einen gigantischen schwarzen Dom erinnerte. Ihre anfänglichen Versuche, das Material zu analysieren, waren ohne Erfolg geblieben. Es schien, als entziehe sich die Oberfläche den Gesetzen der Physik.

Lena, von einem sich steigernden Gefühl der Unruhe angeschoben, analysierte die Umgebungsdaten. Wärmebildkameras erfassten merkwürdige Muster, und elektromagnetische Sensoren schlugen abwechselnd Alarm. Es war, als würde der Boden selbst im Takt eines unsichtbaren Pulses schlagen. Mit Taschenlampen bewaffnet, drangen sie tiefer in das Innere der Kuppel vor, wo ihre Augen sich ein Phänomen erschloss, das sie sprachlos machte.

Dort, beherbergt in einem archaisch anmutenden Kontrollraum, fanden sie alte Technologien und Artefakte, die von einer Zivilisation erzählten, die ihnen weit voraus gewesen sein musste. Die Anordnungen der Instrumente erinnerten an altgriechische Architektur, während die Materialien futuristisch und nahezu unzerstörbar wirkten. Holographische Darstellungen erwachten zum Leben, als sie sich vorsichtig in ihrer Nähe bewegten, und zeigten Szenen einer Welt voller Energie und Lebendigkeit. Doch etwas stimmte nicht; die Bilder gerieten ins Stocken, dann in sich zusammenfaltend und zeigten schließlich verlassene Ruinen, über denen ein unheilvoller Nebel hing.

Die Wahrheit traf sie wie ein körperlicher Schlag – diese Welt war nicht nur ein Abbild der Erde; es war eine vorangegangene Iteration, ein Versuch, der gescheitert war. Eine Stimme, die aus den Tiefen der Maschinen hallte, ließ ihre Haut gefrieren. Die Überlebensinstinkte setzten ein; sie röchelte die Anweisung: “Schnell, zurück zum Schiff!”

Den kurzen Schock überwunden, konzentrierte Lena sich auf ihre nächste Aufgabe. Sie wussten um die Präsenz von etwas Gefährlichem. Als das Team, jetzt in hastiger Rückkehrbewegung, durch den üppig grünen Dschungel rannte, brauten sich die ersten Anzeichen eines seltsamen Sturms zusammen. Die Überreste vergangener Leben und Technologien brummten mit zunehmender Intensität, als ob das Wissen all ihrer verlorenen Geheimnisse sie begleitete.

Kaum hatten sie den Abstieg zum Schiff geschafft, als ihnen ein bedrohlicher Nebel nachstellte, der sich dem Hang hinunterschob. Der Nebel, pulsierend und flimmernd in seinen Farben, schien mehr als eine atmosphärische Erscheinung; er war eine Entität, die jagte. Im Sturmlauf ans Raumschiff wütete die Unsicherheit über Lukas’ Verbleib wie ein bedrohter Gedanke im Hinterkopf, der geahnt, doch nicht gesehen werden wollte.

Auf dem Deck des Raumschiffes liefen die Systeme auf Hochtouren, um den Start für die Rückkehr vorzubereiten. Die Sprachbefehle sprudelten aus Lena heraus, gleich einem orchestrierten Wettlauf zwischen Verstand und der drohenden Präsenz, die immer stärker zu werden schien. Als die Schiffsantriebe aufheulten, spürte Lena, wie sich eine fast ursprüngliche Macht erhob, eine Kollusion aus Wetter und älterer Energie, die ihnen Einhalt gebieten wollte.

Letztendlich hob „Elysium“ ab, brach durch die dichte Atmosphäre und ließ die unerforschte, beängstigende Welt hinter sich – zumindest für jetzt. Lena und das erschöpfte Team blickten mit gemischten Gefühlen zurück: Eine sonderbare Mischung aus überwältigender Erkenntnis und echtem Entsetzen über die Entdeckungen und das Ungeklärte. Die satirischen Stimmen in ihren Köpfen wortspielten mit den ironischen Mängeln der Menschheit – dass selbst im Angesicht monumentaler Wahrheiten, Selbstsicherheit das erste Opfer war. Doch nur ihre sichere Rückkehr könnte das Auftauchen dieser Wahrheit im kollektiven Bewusstsein der Menschheit ermöglichen.

Kapitel 5: Die Rückkehr

Ein leises Summen erfüllte die Luft, als Dr. Lena Müller die Zentrale der „Elysium“ betrat, dem Raumschiff, das ihnen als Zuflucht diente und gleichzeitig als käfigartige umschließende Hoffnungslosigkeit erschien. Die Geschehnisse der letzten Tage hatten ihr Team schwer getroffen, und die körperliche und emotionale Erschöpfung war auf jedem Gesicht deutlich zu erkennen. Sie hatten gerade noch den Angriff der unsichtbaren Bedrohung überstanden, die schneller und gefährlicher war, als sie es sich jemals hätten vorstellen können.

„Was jetzt?“ war die Frage, die allen auf den Lippen lag, aber niemand wagte, sie laut auszusprechen. Der Verlust ihres Kollegen war wie ein unausgesprochener Test der Menschlichkeit; ihr Geist schien zwischen dem Überlebenstrieb und der Trauer gefangen. Lena jedoch wusste, dass sie eine Entscheidung treffen mussten, und das schnell. Der Treibstoff der „Elysium“ war zwar großzügig kalkuliert, dennoch nicht unbegrenzt.

Im Cockpit der „Elysium“ prangte Lenas erster Blick auf das Kontrollpanel, während ihr Co-Pilot, Jakob, mit kühlen Fingern die notwendigen Startvorbereitungen routiniert durchratterte. Die Sorge und die Trauer um ihren Freund waren nicht Vergangenheit, aber sie mussten nun nach vorne schauen. „Checken“, sagte Jakob mechanisch, doch traf er damit eigentlich Lenas Empfindungen seiner alles verdrängenden Praxis: weiter, einfach weiter, immer weiter.

Das Platzen der Realität der einzigen suchterregenden Unbekannten in ihrem Leben—einer zweiten Erde—ließ alle Probleme der realen Welt erwähnenswerter und skurril erscheinen. Eine Erde, die zugleich eine Parodie und ein Albtraum, ein unerreichbarer Traum und die schaurigste der Offenbarungen war. Eine Frage bohrte schlankerweise in Lenas Geist: Sollten sie, oder vielmehr: durften sie die Menschheit vor dieser Wahrheit warnen—or gar, sollten sie das?

„Lena, wir sind startklar“, Jakobs Stimme unterbrach ihre Gedanken, als der letzte Kontrollpunkt geprüft wurde. Mit einem sich sammelnden, mutuellen Zuspruch in ihrem Kopf nickte sie kurz und entschlossen. „Dann los!“ war ihre Anordnung, während sie gleichzeitig eine neue Hoffnung schürte, dass schutzlose Tränen in einer Rückkehr zu einer bekannten Erde trocknen könnten.

Mit dem Hin- und Hergerede der Teammitglieder im Hintergrund war Rückkehr genau der Weg, den sie kommen mussten, jedoch mit mehr Belastungen und erweiterter Fassung. Ein lautes Rauschen erfüllte die Zentrale, das Schiff schrumpfte zu einem Punkt, als es beschleunigte.

In der Dunkelheit ihres jeweiligen Sitzes saßen die Teammitglieder still, ein jeder von ihren eigenen Gedanken gefesselt. „Wir machen das für Phil“, murmelte Lena, gedämpft, jedoch durchdrungen von einer stillen Entschlossenheit. Der Verlust war nicht vergebens; ihre Erkenntnisse würden helfen, die Menschheit zu einer unheiligen Optimierung zu begleiten. Aber ahnen sie eine Welt, in der sie die Möglichkeit zur Wahl und zur Entscheidung behalten würden?

Die Sinnesinspiration der Rückkehr zur Erde war eine der Überfüllungen von Gefühlen und Überzeugtesten, eine Summe sich überschneidender Wirklichkeiten. Kaum war der einziehende Duft und Lärm des Eintritts ausgesprochen, sahen sie schon die vertraute Nähe der Erdanziehung. Glücksgefühle und Trennungsschmerz zugleich umklammerten ihre Seelen. Das Land, die Menschen, die Kultur—alles, was heimatgebunden erschien, kam ihnen entgegen.

„Was haben wir eigentlich alles gewonnen?“ Ein Anflug von Humor in Jakobs Augenland verbreitete eine warmherzige, ermunternde Energie. Verglichen mit der Wahrheit auf „Zweiterde“, waren die Probleme auf der Heimat zugleich kleinlich und erdrückend. Eine Perspektive, die neue Hoffnung wie auch eine neue Vielfalt an Fragen in Lena hervorrief.

Der Versammlungsraum im Mutterschiff erfüllte sich, als Lena die zusammengetragenen Daten durchging. Bewahrungsdokumentation oder ein Warnportfolio für die Menschheit? Lenft. Die Entscheidung würde an einer schwersten epochalen Gewichtung gemessen werden. Wahrheit und Fälschung, Entscheidung oder Zurückhaltung, das Wissen oder die Zerstörung und des begleitenden Rollenbuches.

„Wir werfen dir keine Vorwürfe vor… wir haben sie zu verstehen lernen“, wendete sich Paul mit einem heiteren Lächeln, das mehr von innen kam als von außen, an Lena und löste eine beruhigende Schwere von ihren Schultern. Sie wusste, dass sie noch nie so einsam war—gleichzeitig alles um sie erzeugte ein Einswerden und vereinte Brücken.

Mit einem letzten Blick auf ihre Tabellen verlieh Lena ihrer Entscheidung Ausdruck: „Wir warnen sie. Wissen, das verloren ginge, wenn wir stumm bleiben, könnte einst die Menschheit retten.“ So gingen sie mit Mühen zurück zum Experiment, elektrisch, kalt, eine Grenze aus Rauch und einer Art von Verstehen, dass die Welt sich verändern müsste. Für Frieden oder für Sorgen, das soll keiner von ihnen entscheiden, aber sie alle mussten diese Welt der Zweifel verlassen, mit einer geheimnisvollen, ungebremsten Hoffnung.


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